Der verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs hat 7-Zoll-Tablets als "Totgeburten" bezeichnet. Nach Apples Untersuchungen zur Usability, seien Sieben Zoll-Tablets zu groß, um mit einem Smartphone konkurrieren zu können, und zu klein, um mit einem iPad zu konkurrieren. Als Grund nannte Jobs die vermeintlich schlechte Bedienungsmöglichkeit von Software auf kleinen Bildschirmen. Außerdem sei es aufwändig für Software-Entwickler, ständig neue Apps für verschiedene Bildschirmgrößen zu programmieren.
In letzter Zeit gab es nun wieder Gerüchte, dass Apple im Sommer ein 7,85 Zoll großes Tablet herausbringen könnte. Ein Grund wäre möglicherweise der von dem Experten prognostizierte große Erfolg von Amazons Kindle Fire. Aber wird es ein echter Erfolg?
Nun befindet sich das Amazon Tablet in den Händen der Kunden. Die Käufer eines Kindle Fire sind aber nicht wirklich begeistert.Von den mehr als 4700 Kundenrezensionen, die am Montag auf der Amazon-Seite zu finden waren, hatten rund 600 die niedrigstmögliche Bewertung, also einen von fünf Sternen. Rund 1000 weitere Einträge lagen bei zwei oder drei Sternen. Viele unzufriedenen Nutzer schrieben, sie wollten ihr Fire-Tablet zurückgeben.
Zu den häufigsten Kritikpunkten in den Rezensionen gehört die Internetnutzung. Viele Nutzer beschwerten sich darüber, dass es sehr lange dauere, bis Internetseiten geladen würden. Ein oft genannter Schwachpunkt ist auch der berührungsempfindliche Bildschirm, der nach Auffassung einiger Nutzer nicht akkurat sei. Oft ist auch die Rede von einer allgemeinen umständlichen Navigation auf dem Kindle Fire. Beklagt wurde auch, dass das Gerät keinen externen Lautstärkeregler hat. Einige Kunden meinten, dass die Buchlesefunktion beim Kindle Fire nicht so gut sei wie beim spezialisierten digitalen Lesegerät Kindle von Amazon.
Diese Klagen auf der Internetseite von Amazon bestätigte vor wenigen Tagen auch Jakob Nielsen vom Technologieberatungsunternehmen Nielsen Norman Group, das Verbrauchertests mit dem Kindle Fire durchgeführt hat. „Der Kindle Fire bietet eine enttäuschend schlechte Nutzererfahrung“, schrieb er. Auch Nielsen führte als einen der Hauptkritikpunkte an, dass es bei der Nutzung des Geräts leicht zu Eingabefehlern komme.
Die lautstark geäußerte Unzufriedenheit der Nutzer muss den Verkaufserfolg des Kindle Fire nicht zwangsläufig beeinträchtigen, zumal das Gerät im Preis derart weit unter dem iPad liegt. Nach einem Bericht der „New York Times“ will Amazon in spätestens zwei Wochen ein Software-Update für den Kindle Fire zur Verfügung stellen, mit dem unter anderem die Navigation auf dem Bildschirm verbessert werden soll.
(Quelle: faz.net)
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